Myome sind gutartige Wucherungen in der Muskelschicht der Gebärmutter (Myometrium). Sie sind die häufigsten gutartigen Tumore des weiblichen Genitaltrakts und können verschiedene Symptome verursachen, die von der Größe, der Lokalisation und der Zahl der Myome in der Gebärmutter abhängig sind. Zu den häufigsten Symptomen zählen Blutungsstörungen, die teilweise auch zu einer Blutarmut führen können. Weitere Symptome sind Schmerzen, die Kompression von Nachbarorganen wie der Harnblase oder dem Enddarm mit entsprechenden Beschwerden beim Wasserlassen oder Stuhlgang, Rückenschmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule sowie ungewollte Kinderlosigkeit.
Um die Verdachtsdiagnose zu bestätigen, wird in der Regel eine vaginale Ultraschalluntersuchung durchgeführt. So können Lokalisation, Anzahl und Größe der Myome genauestens bestimmt werden. In einigen Fällen kann die gynäkologische Untersuchung durch eine Magnetresonanztomographie ergänzt werden.
Myome – Was ist das und wie kann diese Erkrankung diagnostiziert und behandelt werden? Bei der Online-Veranstaltung des Zentrum für Frauenheilkunde und Geburtshilfe der St. Elisabeth Gruppe am 19.03.2024 gab es Antworten rund um das Thema Myome. Neben den Vorträgen der Experten konnte viele Fragen der Patientinnen geklärt werden. Hier ist die gesamte Online-Veranstaltung zu sehen.
Welche Symptome für Myome es gibt, wen Myome betreffen und wie Myome diagnostiziert werden, stellt Prof. Dr. Sven Schiermeier, Direktor des Zentrum für Frauenheilkunde und Geburtshilfe der St. Elisabeth Gruppe und Chefarzt der Frauenklinik und Geburtshilfe des Marien Hospital Witten, in der digitalen Patientinnenveranstaltung „Endometriose und Myome – Aktuelle Therapien“ vor.
Myome werden in der Regel nur dann behandelt, wenn sie Beschwerden verursachen oder Komplikationen drohen. Sollte eine Therapie notwendig sein, stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. In unserer Klink führen wir vorwiegend minimal-invasive Therapien durch. Je nach Alter, Familienplanung und Beschwerdebild wird eine individuelle Therapieplanung erfolgen. Die Art der Operation ist stark abhängig von der Familienplanung der Patientin.
In bestimmten Fällen kann die medikamentöse Behandlung von Myomen sinnvoll sein. Hierbei werden die Muskel- und Bindegewebsknoten verkleinert, was die Operation erleichtern kann. Eine medikamentöse Dauertherapie existiert jedoch bislang nicht.
Endoskopische Myomennukleation
Myome werden entweder durch die Gebärmutterhöhle (hysteroskopisch) oder über die Bauchhöhle (laparoskopisch) entfernt. Ein Bauchschnitt ist fast nie notwendig. Auch große Myome mit bis zu 20 cm Durchmesser und viele Myome (bis zu 30 Stück) können so durch einen Schnitt von nur 1 cm Durchmesser entfernt werden. Im Anschluss an die Entfernung der Myome wird die Gebärmutter ebenfalls minimal-invasiv rekonstruiert.
Gebärmutterentfernung (Hysterektomie) – TLH / LASH / LAVH / VH
Besteht kein Kinderwunsch mehr oder verursacht die myomatös veränderte Gebärmutter starke Beschwerden, so kommt als Therapie ebenfalls die Gebärmutterentfernung in Frage. Hierfür stehen in unserer Klinik verschiedene minimal-invasive Verfahren zur Verfügung, die individuell ausgewählt werden, um ein optimales Behandlungsergebnis zu erzielen.
LASH
Bei der laparoskopischen subtotalen Hysterektomie wird nur der Gebärmutterkörper entfernt. Der meist gesunde Gebärmutterhals wird erhalten und somit nur der erkrankte Organteil entfernt. Damit kann ein Abpräparieren der Harnblase, ein Eröffnen des Beckenbodens und der Scheide vermieden werden. Die Patientinnen sind nach dieser Operation in über 95% der Fälle sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Das Risiko einer Erkrankung des Gebärmutterhalses steigt durch die Operation nicht.
TLH / LAVH / VH
Soll die Gebärmutter ganz entfernt werden, so kann dies laparoskopisch oder vaginal erfolgen. Beide Operationsmethoden können auch kombiniert werden. Wir besprechen mit ihnen das für Sie ideale Verfahren, um die Gebärmutter möglichst schonend und sicher auf minimal-invasivem Weg zu entfernen. Auch bei riesigen Myomen kann dies in unserer Klinik laparoskopisch durchgeführt werden.
Diagnostisch–operative Hysteroskopie
Bei der Hysteroskopie wird das Innere der Gebärmutter untersucht. Wenn Myome, Polypen oder Septen (Gewebsbrücken) vorliegen, können diese entfernt werden. Anatomische Fehlbildungen können diagnostiziert und behandelt werden.