Adenomyose ist eine relativ häufige Erkrankung des weiblichen Fortpflanzungssystems. Sie tritt auf, wenn das Gewebe, das normalerweise die Gebärmutter auskleidet, sich in die Muskulatur der Gebärmutterwand ausbreitet. Dieses Gewebe verursacht starke Schmerzen und andere Symptome.
Die genaue Ursache der Adenomyose ist noch nicht vollständig geklärt. Es wird jedoch vermutet, dass hormonelle Veränderungen im Zusammenhang mit dem Menstruationszyklus eine Rolle spielen. Die Erkrankung tritt am häufigsten bei Frauen im gebärfähigen Alter auf, insbesondere bei Frauen über 30 Jahren, die bereits Kinder geboren haben.
Endometriose und Adenomyose sind beides gynäkologische Erkrankungen, die durch Gebärmutterschleimhautgewebe am falschen Ort gekennzeichnet sind. Obwohl sie ähnliche Symptome aufweisen können, gibt es einige Unterschiede zwischen den beiden Erkrankungen.
Endometriose ist eine Erkrankung, bei der das Gewebe der Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter wächst und sich an verschiedenen Stellen im Bauchraum ansiedeln kann, wie zum Beispiel an den Eierstöcken, dem Bauchfell oder den Eileitern, aber auch in Form einer tief-infiltrierenden Endometriose in umliegende Organe hineinwachsen kann. Symptome der Endometriose können starke zyklusabhängige Unterleibsschmerzen, aber auch unspezifische Symptome wie Verdauungsbeschwerden und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr sein.
Im Gegensatz dazu ist Adenomyose eine Erkrankung, bei der sich das Gewebe der Gebärmutterschleimhaut in die Muskelschicht der Gebärmutterwand einbettet. Dies kann zu einer Verdickung der Gebärmutterwand und einer Vergrößerung der Gebärmutter führen.
Ein weiterer Unterschied besteht darin, dass die Endometriose oft mit Unfruchtbarkeit in Verbindung gebracht wird, während die Adenomyose weniger mit Unfruchtbarkeit assoziiert ist. Da die Symptome und Behandlungsmöglichkeiten ähnlich sein können, ist es wichtig, dass die beiden Erkrankungen von einem Arzt richtig diagnostiziert werden, um eine angemessene Behandlung zu gewährleisten. Häufig können sowohl Endometriose als auch Adenomyose gleichzeitig auftreten.
Die am häufigsten vorkommende Form ist die diffuse Adenomyose, bei der das betroffene Gewebe großflächig im Muskelgewebe der Gebärmutter verteilt ist. Diese Art von Adenomyose kann zu einer Vergrößerung der Gebärmutter führen und starke Schmerzen während der Menstruation verursachen.
Eine andere Form ist die adenomyotische Knotenbildungen, bei der das betroffene Gewebe in Form von Knoten im Muskelgewebe der Gebärmutter wächst. Diese Knoten können schmerzhaft sein und zu stärkeren Blutungen führen.
In einigen Fällen kann das adenomyotische Gewebe auch außerhalb der Gebärmutter wachsen und zu einer sogenannten Extrauterinen Adenomyose führen. Dies kann zu Schmerzen im Beckenbereich und anderen Problemen durch die Nähe zu umliegenden Organen wie Darm und Harnblase führen.
Eine Adenomyose kann verschiedene Ursachen haben:
Die Symptome der Adenomyose variieren von Frau zu Frau. Die Symptome können das Wohlbefinden und die Lebensqualität der betroffenen Frauen erheblich beeinträchtigen. Zu den Symptomen von Adenomyose gehören:
Die Diagnose der Adenomyose kann schwierig sein, da ihre Symptome ähnlich wie bei anderen gynäkologischen Erkrankungen sein können. Eine genaue Diagnose erfordert in der Regel eine Kombination aus körperlicher Untersuchung, Ultraschall und ggf. einem MRT.
Eine gründliche Anamnese und körperliche Untersuchung sind der erste Schritt bei der Diagnosestellung. Dabei werden die Symptome besprochen und eine gynäkologische Untersuchung mittels transvaginalem Ultraschall durchgeführt, um Veränderungen in der Gebärmutter festzustellen.
Weiterhin kann als bildgebendes Verfahren eine Magnetresonanztomographie (MRT) mit spezieller Untersuchungs- und Befunderhebungstechnik in unserer Klinik eingesetzt werden, um die Verdachtsdiagnose zu bestätigen und das Ausmaß der Adenomyose zu bestimmen. Durch unsere hochauflösenden Ultraschallgeräte ist zumeist eine Diagnosestellung mittels Ultraschall bereits möglich.
Zusätzlich können auch weitere Verfahren zur Diagnose zum Einsatz kommen, insbesondere dann, wenn auch eine Therapie erforderlich ist. Dazu zählt zum Beispiel die Hysteroskopie, eine Spiegelung der Gebärmutter, ebenso wie die Laparoskopie, bei der über drei winzige Schnitte die komplette Bauchhöhle mittels einer Kamera unter der Lupe betrachtet werden kann.
Die genaue Diagnose der Adenomyose ist wichtig, um die richtige Behandlungsoption für den Patienten zu wählen. Ein früher Nachweis der Erkrankung ermöglicht eine frühzeitige Intervention und eine geeignete Therapie, um die Symptome zu kontrollieren und mögliche Komplikationen zu verhindern.
Die Behandlung der Adenomyose ist stark abhängig vom Alter und von der Familienplanung der Patientin. Ist diese abgeschlossen, kann in einigen Fällen eine konservative Behandlungsoption in Form einer Hormonspirale ausreichend sein. Auch kann das Symptom der Schmerzen medikamentös behandelt werden.
Sollte ein Kinderwunsch bestehen, kann auch in bestimmten Fällen eine operative Entfernung von Adenomyoseherden sinnvoll sein. Solange der Kinderwunsch nicht aktiv verfolgt wird, ist auch eine hormonelle Therapie empfehlenswert. Die Gebärmutter wird hierbei erhalten.
Eine andere Alternative ist die minimal-invasive ganze oder teilweise Entfernung des Gebärmutterkörpers. Im Rahmen dieser Operation sind nur kleine Schnitte nötig. Hierdurch treten nur sehr wenig Schmerzen auf, welche sehr gut therapiert werden können.
Die Rehabilitation spielt eine wichtige Rolle in der Behandlung der Erkrankung Adenomyose. Diese zielt darauf ab, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Dies kann durch eine Kombination aus medikamentöser Therapie, physiotherapeutischen Übungen und psychologischer Unterstützung erreicht werden.
Im Anschluss an die initiale Therapie kann darum eine Rehabilitationsmaßnahme in einem zertifizierten Reha-Zentrum erfolgen. Unser Sozialdienst kann die Beantragung mit Ihnen gemeinsam durchführen.
Eine Adenomyose kann sich negativ auf den Kinderwunsch und eine Schwangerschaft auswirken. Durch das Eindringen des Gewebes in die Muskelschicht der Gebärmutter kann die normale Funktion der Gebärmutter beeinträchtigt werden. Dies kann zu Problemen bei der Implantation eines befruchteten Eies führen und das Risiko einer Fehlgeburt erhöhen.
Trotzdem ist eine Schwangerschaft in den allermeisten Fällen problemlos möglich, es kann jedoch hilfreich sein, mit einem Gynäkologen über die Auswirkungen der Erkrankung auf den Kinderwunsch und die Schwangerschaft zu sprechen. Es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, um die Symptome der Adenomyose zu lindern und die Chancen auf eine erfolgreiche Schwangerschaft zu verbessern. Gern informieren wir hierüber in unserer Endometriose-Sprechstunde.