Pro Jahr erleiden über 8 Millionen Menschen in Deutschland einen Unfall (Trauma). Hiervon handelt es sich bei ca. 35.000 Personen um Schwerverletzte. Bei häufig lebensbedrohlichen Zuständen sinken die Überlebenschancen des Einzelnen mit ablaufender Zeit ohne adäquate Therapie und Diagnostik.
Um jedem Schwerverletzten in Deutschland jederzeit bestmögliche Versorgung unter standardisierten Qualitätsmaßstäben zu ermöglichen, erfolgte in Deutschland durch die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) die Einrichtung von an die örtlichen Gegebenheiten angepasster Klinik-Netzwerke zur Versorgung von Schwerverletzten. Unter Einbindung des Rettungsdienstes werden die Patienten in speziellen Traumazentren aufgenommen, notfallmäßig versorgt und dann entsprechend den Voraussetzungen der jeweiligen Klinik weiterbehandelt oder ggf. in Spezialabteilungen verlegt (z. B. Brandverletzte).
Innerhalb der St. Elisabeth Gruppe - Katholische Kliniken Rhein-Ruhr sind das St. Anna Hospital Herne als Regionales Traumazentrum sowie das Marien Hospital Herne - Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum und das Marien Hospital Witten als Lokales Traumazentrum im Traumanetzwerk Ruhrgebiet durch die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) zertifiziert und damit für die besondere Versorgung von Schwerverletzten qualifiziert. Durch die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) besteht die Zulassung zur Behandlung aller Arbeitsunfälle inklusive des Verletztenartenverfahrens (VAV). Der Rettungsdienst wird aktiv mitgestaltet.
Die Traumzentren wurden maßgeblich vom Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie aufgebaut. Zahlreiche Fachrichtungen arbeiten interdisziplinär zusammen und sind 24h am Tag verfügbar. Das Notfallteam wird bei Ankündigung von Verletzten zentral alarmiert. Ärztliches und medizinisches Personal sind durch spezielle Ausbildungen qualifiziert (ATLS®). Es steht die gesamte erforderliche diagnostische und therapeutische Infrastruktur zur Verfügung. Somit können Patienten jeden Alters versorgt werden. Nach der lebensrettenden oder stabilisierenden Erstversorgung erfolgt die weitere Behandlung auf der Intensivstation oder für Operationen in den spezialisierten Fachzentren.
Zur Überprüfung und kontinuierlichen Verbesserung der Behandlungsqualität in Deutschland werden alle Behandlungsdaten von Schwerverletzten zentral im Traumaregister der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) ausgewertet.