Darmverschluss und Darmlähmung werden auch als Ileus bezeichnet. Dabei kommt es zu einem Stopp der Darmpassage. Bei einem Darmverschluss (mechanischer Ileus) wird der Darm durch ein Hindernis (z.B. Tumore) verstopft oder durch Verwachsungen von außen eingeschnürt. Es können weder Flüssigkeit noch Nahrungsbrei weitergelangen und stagnieren im Darm. Bei einer Darmlähmung (paralytischen Ileus) ist die Muskulatur der Darmwand gelähmt, sodass sie den Darminhalt nicht mehr weitertransportieren kann. Eine Darmlähmung kann durch entzündliche Prozesse im Bauchraum (z.B. Bauchspeicheldrüsenentzündung) entstehen. Zu den Beschwerden, die ein Ileus verursacht, zählen Übelkeit und Erbrechen sowie ein aufgeblähter Bauch und Bauchschmerzen.
Wenn ein Verdacht auf einen Darmverschluss besteht, horcht der Arzt zuerst den Bauchraum ab. Klingende, metallische Geräusche sprechen für einen Darmverschluss, wohingegen fehlende Geräusche Anzeichen für eine Darmlähmung sind. Die erste Vermutung wird anschließend durch bildgebende Verfahren wie Sonografie oder Computertomografie (CT) überprüft.
Die Darmlähmung kann häufig ohne einen operativen Eingriff therapiert werden, indem durch die endoskopische Anlage einer speziellen Sonde der Darminhalt abgesaugt und gleichzeitig die Beweglichkeit des Darms aktiviert wird. Während dieser Zeit ist es nötig, den Flüssigkeitsersatz und Salze (Elektrolytersatz) über die Vene sicherzustellen. In enger Zusammenarbeit mit den Chirurgen ist es hierdurch möglich, in ca. 75% den Darmverschluss auf konservative Weise zu behandeln.
Die operative Behandlung von Darmverschlüssen und Darmlähmungen wird in der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie am St. Anna Hospital Herne durchgeführt.