St. Anna Hospital - Tumore der Speiseröhre
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Speiseröhrenkrebszentrum

Tumore der Speiseröhre

Der Speiseröhrenkrebs (Ösophaguskarzinom) ist eine bösartige Schleimhautwucherung der Speiseröhre. Männer sind fünffach häufiger betroffen als Frauen, meist tritt die Erkrankung ab dem 50. Lebensjahr auf. Man unterscheidet im Wesentlichen zwischen zwei verschiedenen Typen, dem Plattenepithelkarzinom und dem Adenokarzinom. Das Plattenepithelkarzinom hat seine Ursache in einer toxischen Schädigung, die durch Lebens- und Ernährungsgewohnheiten hervorgerufen werden kann. Das Adenokarzinom ist die Folge eines lange andauernden Entzündungsprozesses in der unteren Speiseröhre, der durch das Zurückfließen von Mageninhalt mit ausgelöst werden kann (Refluxerkrankung).

Ein typisches Symptom ist das Auftreten von Schluckbeschwerden. Dazu können auch Schmerzen hinter dem Brustbein auftreten, außerdem kommt es zur Gewichtsabnahme. Krampfartige Schmerzen im Hals- und Brustbereich können auftreten. Später kann es auch zu Heiserkeit kommen.

Speiseröhrenkrebs – Diagnose

Um eine genaue Ausdehnung des Tumorstadiums zu bestimmen, sind Computertomographien der Speiseröhre und des Oberbauchs erforderlich, die in der Klinik für Gastroenterologie erfolgen. Die genaueste Untersuchung zur Bestimmung des Tumorstadiums ist eine Endosonographie der Speiseröhre, bei der die Tiefenausdehnung des Tumors in der Wand der Speiseröhre bestimmt werden kann. Die Spiegelung der Speiseröhre zeigt ebenfalls die Längenausdehnung des Tumors und ermöglicht die Gewebeentnahme zur feingeweblichen Untersuchung.

Speiseröhrenkrebs – Diagnose- und Behandlungsverfahren

Gerade in der Speiseröhre ist es wichtig, frühe Stadien möglichst frühzeitig zu erkennen. Hierfür ist eine Diagnostik auf allerhöchstem Niveau mit zu Hilfenahme spezieller Färbetechniken nötig. Dies ist besonders wichtig, da Frühkarzinome der Speiseröhre, wie international renommierte Studien bestätigen, durch die endoskopische Therapie sicher geheilt werden können.

Hierfür stehen spezielle Entfernungsmethoden (Resektionsmethoden) zur Verfügung:

  • EMR (endoskopische Schleimhautresektion)
    Mit dieser Methode ist die Abtragung der Schleimhaut des Organs gemeint. So können bösartige Tumore der Speiseröhre geheilt werden, wenn der Tumor in einem sehr frühen Stadium erkannt wird und noch nicht über die Schleimhaut herausgewachsen ist.
  • ESD (endoskopische submuköse Dissektion)
    Bei der ESD wird der Tumor nach vorheriger Markierung (um sicher alle Anteile zu erfassen) in der zwischen muskulärer Magenwand und Schleimhaut befindlichen Schicht, ausgeschält. Dadurch lässt sich eine Heilung ohne jegliche funktionelle Beeinträchtigung des Magens erzielen.

Diese Therapien werden in der Klinik für Gastroenterologie am St. Anna Hospital Herne seit fast 20 Jahren durchgeführt.

Speiseröhrenkrebs – Operative Behandlungsverfahren

Bösartige Tumoren der Speiseröhre werden in der Regel durch eine Operation entfernt. In der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie wurde hierfür ein innovatives, vollständig minimal-invasives Verfahren entwickelt, das den Eingriff besonders schonend und umfassend in Bezug auf die Entfernung des Tumors macht:

Vorgehensweise
Um einen Tumor der Speiseröhre operativ zu entfernen, sind in der Regel zwei Schritte notwendig. So wird zunächst in der Bauchhöhle eine Art Schlauch aus dem Magen gebildet und die umliegenden Lymphknoten werden entfernt. Im zweiten Teil werden innerhalb des Brustkorbes der vom Tumor befallene Teil der Speiseröhre und auch hier die Lymphknoten entfernt. Dann wird der zuvor gebildete Magenschlauch hochgezogen und an die Restspeiseröhre angeschlossen, um wieder ein funktionierendes System für die Nahrungsaufnahme und -verdauung zu schaffen.

Innovatives Verfahren
Üblicherweise müssen hierbei sowohl der Bauchraum als auch der Brustkorb des Patienten mit einem Schnitt geöffnet werden, um an die betreffenden Organe zu gelangen. Große Schnitte bedeuten jedoch meistens Blutverlust, Narbenbildung und lange Genesungszeiten. Daher entwickelten Chefarzt Dr. Albayrak und sein Team ein neues Verfahren, bei dem der Operateur durch kleine Schnitte an ausgewählten Stellen vollständig minimal-invasiv arbeiten kann. Die leistungsstarke Kamera, die laparoskopisch eingebracht wird, ermöglicht den Chirurgen eine optimale Sicht, die noch viel differenzierter ist als beim offenen Operieren.

Vorteile für den Patienten
Das Verfahren bietet den Patienten zahlreiche Vorteile gegenüber der offenen Operationsmethode: Die Genesungszeit wird verkürzt, es gibt seltener Lungenentzündungen, die Patienten haben weniger Blutverlust und tragen keine großen Narben davon. Zudem können mit dieser Technik noch mehr Lymphknoten entfernt werden, so dass die Operation besonders umfassend in Bezug auf die Entfernung des Tumors ist.

Vor- und Nachbehandlung
Je nach Größe des Speiseröhrenkrebses ist es notwendig, den Tumor vor einer Operation durch eine Bestrahlung vorzubehandeln. So kann der Tumor verkleinert und später präziser operativ entfernt werden. Sofern die Ausbreitung des Tumors begrenzt ist und das Karzinom komplett operativ entfernt werden kann, ist eine vollständige Heilung möglich. In manchen Fällen ist eine Nachbehandlung mit Bestrahlung und Chemotherapie notwendig

Komplett laparoskopisch-thorakoskopische Ivor-Lewis Ösophagektomie


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