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Selbsttest im Alterssimulationsanzug

Leben im Alter – Wie ist das eigentlich?

Alessia Boschmann, Pflegestudentin der St. Elisabeth Gruppe – Katholische Kliniken Rhein-Ruhr ist nahezu täglich mit Alten und kranken Menschen zusammen. Doch wie fühlt es sich an, das Altsein? So einfach zu beantworten ist diese Frage für die sportliche 29-Jährige nicht. Schließlich ist Alessia Boschmann gesund, sie ist nicht in ihrer Bewegung eingeschränkt und hat ein gutes Gehör. Wie es sich anfühlt, älter zu werden, hat sie jetzt am eigenen Körper mit einem Alterssimulationsanzug getestet.

Alessia Boschmann hat in diesem Beruf schon jede Menge Erfahrungen gesammelt. Von dem Experiment erhofft sich Alessia, mehr Empathie für den Arbeitsalltag durch Selbsterfahrung der Bewegungsabläufe zu gewinnen.

Während des Anlegens des Altersanzugs, der aus mehreren Elementen wie Fußmanschetten, einer schweren Schutzweste und Lärmschutzkopfhörern besteht, merkt Alessia bereits, wie ihr eigener Körper beginnt, sich schwerer anzufühlen. Schon nach wenigen Minuten ist die Gewichtsweste, die eine eingeschränkte Atmung simulieren soll, eine Belastung. Auch die Unterhaltungen und Fragen um sie herum, kann Alessia, aufgrund der Kopfhörer, nicht mehr richtig verstehen.

Bereits bei der Aufgabe, sich auf das Krankenbett zu setzen und hinzulegen, bemerkt sie schnell, dass das Atmen durch die Verengung des Brustkorbs und der Rippen schwer fällt. „Meinen Patienten rate ich in solchen Situationen immer, sich in den Kutschersitz zu setzen. Das probiere ich jetzt auch mal aus" wirft sie mit vorgebeugtem Oberkörper und breiter Beinstellung ein. „Das funktioniert super. Der Sitz befreit den Körper zum Teil von der Last in Brustkorbnähe."

Als Alessia sich in Bewegung setzt, um durch das Zimmer zu laufen, merkt sie, dass ihr Körper träge ist. Ein Sturz wird simuliert. Um von allein wieder auf die Beine zu kommen, stützt sie sich auf einem ihrer Knie ab und drückt ihr Körpergewicht nach oben. „Mit einem Knie- oder Hüftproblem wäre dies ohne Abstützhilfe oder Unterstützung einer Pflegekraft nicht möglich gewesen", so Alessia.

Schwierig gestaltet sich auch das Treppensteigen. „Ich habe Angst, das Gleichgewicht zu verlieren und zu stürzen. Durch die Nackenstarre, die mit der Halskrause simuliert wird, sind mein Sichtfeld und die Bewegung des Kopfes eingeschränkt, ich habe also keinen hundertprozentigen Überblick über mein Umfeld. Das ist ein komisches Gefühl", erklärt sie, während sie schwerfällig die Treppe hinabsteigt.

„Diese Erfahrung kann ich jedem in meinem Beruf nur empfehlen. Aber auch jedem anderen hilft diese, um ältere Menschen besser zu verstehen. Die Simulation stärkt mein Verständnis für die Patienten", so die Pflegestudentin. 

Alterssimulationsanzug

Der Alterssimulationsanzug „GERT" ermöglicht Jüngeren, die typischen Einschränkungen älterer Menschen zu erleben.

Während der 2. Herner Gesundheitsmesse am 24. und 25. Oktober im St. Anna Hospital Herne haben Interessierte die Möglichkeit, am eigenen Körper zu erleben, wie sich das Älterwerden anfühlt.

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