Immer einen Schritt weiter: Neueste Entwicklungen in der Wirbelsäulenchirurgie
Ständig in Bewegung – dieses Motto gilt nicht nur für die Wirbelsäule, sondern auch für die Entwicklung im Zentrum für Wirbelsäulenchirurgie und Schmerztherapie der St. Elisabeth Gruppe. Seit 1999 entwickelt Priv.-Doz. Dr. Sebastian Rütten, Leiter des Zentrums für Wirbelsäulenchirurgie und Schmerztherapie, insbesondere endoskopische Operationsverfahren und -instrumente. Heute werden diese Verfahren von Experten weltweit eingesetzt.
„Wir entwickeln unsere Behandlungsmethoden immer weiter. Denn uns ist es wichtig, unsere Patienten bestmöglich, immer angepasst an den aktuellen medizinischen Fortschritt, zu behandeln", erläutert Dr. Rütten. Die Experten des Zentrums behandeln alle Wirbelsäulenerkrankungen. Bei den OP-Methoden liegt ein Schwerpunkt auf der vollendoskopische OP der Wirbelsäule. Diese Behandlungsmethode wurde im St. Anna Hospital entwickelt und wird regelmäßig an die aktuellen Entwicklungen angepasst. Dr. Rütten und sein Team operieren mit diesem Verfahren u.a. Bandscheibenvorfälle und Wirbelkanalverengung. „Dies sind die Erkrankungen, die an der Wirbelsäule am häufigsten auftreten", so der Spezialist. „Rund xx Patienten haben wir letztes Jahr insgesamt behandelt. Einen Großteil davon mit konservativen Methoden, d.h. mit Medikamenten und Physiotherapie: Denn operiert wird erst, wenn diese nicht helfen. Fällt die Entscheidung für eine OP, wird diese möglichst endoskopisch durchgeführt. So operierte das Team in 2014 ca. 1.000 Patienten endoskopisch.
Vorteile der endoskopischen OP
Aus Sicht des Orthopäden bietet das endoskopische Verfahren zahlreiche Vorzüge: „Um präzise in der Tiefe der Wirbelsäule arbeiten zu können, ist es wichtig, eine gute Sicht zu haben. Diese ist bei einer endoskopischen besser als bei einer offenen OPs", erklärt Dr. Rütten: „Dies liegt daran, dass die Endoskope mit einer Kamera und einer Lichtquelle ausgestattet sind. Beides wird direkt im Behandlungsbereich positioniert." Hinzu kommt, dass es die speziellen Instrumente ermöglichen, den zu operierenden Bereich aus verschiedenen Winkeln zu betrachten. Nicht zuletzt sorgt eine kontinuierliche Spülung für eine bessere Sicht.
Für den Patienten hat diese Methode den Vorteil, dass endoskopische Eingriffe zu weniger Komplikationen führen und die OP-Zeiten deutlich kürzer sind. Zudem wird bei der OP weniger Gewebe zerstört. Dies führt zu weniger Schmerzen und einem schnelleren Genesungsprozess.
Auf kleinstem Raum exakt arbeiten
Für den Privatdozenten muss die Entwicklung der OP-Verfahren kontinuierlich weitergehen. „Durch neue Entwicklungen bei der endoskopischen OP können inzwischen Erkrankungen operativ behandelt werden, bei denen es zuvor nicht möglich war. So kommt heute ein radiofrequenter Strom zum Einsatz, der ein noch feineres Arbeiten auf kleinstem Raum gestattet. Diese Methode ermöglicht u.a. die Behandlung spezieller Tumoren bei Kindern oder auch bei bestimmten Formen von Rheuma, bei denen das Rückenmark abgedrängt wird", so Dr. Rütten.