Vom 14. bis 18. Mai 2018 hatten nationale und internationale Mediziner die Gelegenheit, sich in zwei Workshops unter der Leitung von Priv.-Doz. Dr. Sebastian Rütten und seinem Team des Zentrum für Wirbelsäulenchirurgie und Schmerztherapie des Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie der St. Elisabeth Gruppe - Katholische Klinken Rhein-Ruhr fortzubilden. Angeboten wurden ein Intensivworkshop sowie ein Trainingskurs, der sich an Fortgeschrittene richtete. Inhalt der Kurse war die Vermittlung vollendoskopischer Operationsmethoden an Brust-, Hals- und Lendenwirbelsäule.
In einem dreitägigen Intensivkurs wurden die Grundlagen im Bereich vollendoskopischer OP-Techniken behandelt. Teilnehmer mit fortgeschrittenem Kenntnisstand konnten ihr Wissen in einem zweitägigen Master-Class-Kurs vertiefen. Vollendoskopische Methoden sind bei Wirbelsäulenoperationen, wie zum Beispiel zur Behandlung von Bandscheibenvorfällen, sehr gefragt, da sie viele Vorteile bieten: "Im Vergleich zu offenen Operationen ist der Eingriff deutlich kürzer und es bleiben weniger Narben zurück. Zudem sind die Schmerzen sowie das Risiko von Komplikationen geringer, da lediglich ein winziger Hautschnitt nötig ist", erklärt Priv.-Doz. Dr. Rütten. Bereits seit 1999 entwickelt er gemeinsam mit seinem Team endoskopische Operationsverfahren und -instrumente und optimiert diese kontinuierlich. In nationalen und internationalen Workshops geben die erfahrenen Herner Spezialisten ihr Wissen regelmäßig an interessierte Kollegen weiter.
Im Fokus des Trainings stand vor allem das Erlernen unterschiedlicher operativer Zugangswege. Durch diese können Bandscheibenvorfälle direkt über den Spinalkanal, der das Rückenmark transportiert, vollendoskopisch behandelt werden. Der trans- und extraforaminale Zugang erfolgt zwischen zwei Wirbelkörpern mittels eines Führungsdrahtes, der leicht schräg eingeführt wird. So wird das Gewebe langsam erweitert, um zu dem Behandlungsbereich am Spinalkanal zwischen Wirbelbogen und Wirbelkörper vorzudringen. Bei dem interlaminären Zugang wird das Endoskop mittig auf Höhe der Bandscheibe und des Wirbelgelenks eingeführt. Während die Inhalte des Intensivkurses auf den Behandlungsbereich der Lendenwirbelsäule abzielten, thematisierten die Referenten während des Master Class-Workshops zusätzlich den Zugang zu den Wirbeln der Brust- und Halswirbelsäule bei Bandscheibenvorfällen und Verengungen des Spinalkanals. Durch eine Mischung aus Vorträgen, Demonstrationen und praktischen Übungseinheiten unter Anleitung der Experten konnten die Teilnehmer das Gehörte direkt in die Tat umsetzen und die neuen Kenntnisse verinnerlichen.