Am 19. und 20. Juli 2018 waren Spezialisten des Zentrum für Wirbelsäulenchirurgie und Schmerztherapie des Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie der St. Elisabeth Gruppe - Katholische Kliniken Rhein-Ruhr in Vernon Hills, Illinois, zu Gast, um Wirbelsäulenchirurgen mit fortgeschrittenem Kenntnisstand in der Ausführung vollendoskopischer Operationen an der Lendenwirbelsäule zu schulen. Während des zweitägigen Workshops konnten die Teilnehmer unterschiedliche minimal-invasive Techniken, zum Beispiel für die Behandlung von Bandscheibenvorfällen, direkt anwenden.
Im Mittelpunkt des Workshops stand die vollendoskopische Behandlung unterschiedlicher Erkrankungen der Lendenwirbelsäule. Das Fachwissen der Herner Wirbelsäulenspezialisten über diese minimal-invasiven Operationstechniken ist international gefragt, da derartige Behandlungen im Vergleich zu offenen Eingriffen viele Vorteile bieten. "Bei diesen Operationen sind nur kleine Schnitte notwendig, sodass die Vorgehensweise gewebeschonender ist", erklärte Priv.-Doz. Dr. Sebastian Rütten, Leiter des Zentrum für Wirbelsäulenchirurgie und Schmerztherapie. "Die Patienten haben eine geringere Schmerzbelastung und können schneller genesen. Um mit Hilfe der Instrumente die besten Ergebnisse für die Patienten zu erzielen, ist langjährige Erfahrung in der Anwendung notwendig."
Unter Anleitung der Herner Spezialisten konnten die Teilnehmer unterschiedliche operative Zugangstechniken zur Wirbelsäule anwenden, beispielsweise für die Behandlung von Verengungen des Spinalkanals. Der Spinalkanal, in dem das Rückenmark verläuft, verursacht bei den Patienten starke Schmerzen, wenn dieser alters- oder belastungsabhängig verengt ist oder Nervenbahnen in Folge von Bandscheibenvorfällen eingeklemmt sind. "Der Wirbelkanal kann mit Hilfe spezieller Zugänge und hochtechnisierter Instrumente vollendoskopisch erreicht werden", so Dr. Martin Komp, Leitender Oberarzt. Die Behandlung erfolgt bei trans- und extraforaminalen Zugängen über einen Führungsdraht, der leicht schräg zwischen zwei Wirbeln eingeführt wird. Der Operateur erweitert das Gewebe schrittweise bis der Behandlungsbereich erreicht ist. Diese Zugangstechnik gilt als gewebeschonend, dennoch können Rippen oder Querfortsätze das Einführen des Endoskops verhindern und diesen Zugang blockieren. Die Wirbelsäulenspezialisten greifen in diesen Fällen auf den interlaminären Zugang für die Behandlung des Wirbelkanals zurück. Hierbei erfolgt der Hautstich mittig auf Höhe der betroffenen Bandscheibe und des Wirbelgelenks, um das Instrument einzuführen.