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19.07.2019

Minimale Schnitte, große Wirkung: Fortbildung für Wirbelsäulenchirurgen in Herne

Vom 16. bis 18. Juli 2019 besuchten internationale Wirbelsäulenchirurgen Workshops der Spezialisten des Zentrum für Wirbelsäulenchirurgie und Schmerztherapie der St. Elisabeth Gruppe – Katholische Klinken Rhein-Ruhr. An zwei Fortbildungsterminen wurden vollendoskopische Operationsmethoden im Bereich der Lendenwirbelsäule vorgestellt. In anschließenden praktischen Übungseinheiten hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, die Anwendung der verschiedenen Zugangstechniken unter Anleitung zu erproben.

Vollendoskopische Operation reduziert Risiken
Die Experten der St. Elisabeth Gruppe leiteten zwei zweitägige Intensivkurse, bei denen durch Vorträge theoretische Grundlagen im Bereich vollendoskopischer Operationstechniken vermittelt wurden, die im Anschluss in praktischen Übungseinheiten angewandt werden konnten. Die Teilnehmer wurden während der Workshops von Priv.-Doz. Dr. Sebastian Rütten, Direktor des Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie der St. Elisabeth Gruppe und Chefarzt des Zentrum für Wirbelsäulenchirurgie und Schmerztherapie sowie weiteren Ausbildern angeleitet. „Im Vergleich zu einer konventionellen Operation hat der vollendoskopische Eingriff enorme Vorteile. So profitieren die Patienten von einer kürzeren Operationsdauer und einer geringeren Schmerzentwicklung. Da lediglich ein Hautschnitt von wenigen Millimetern gesetzt werden muss, reduziert sich auch die Wahrscheinlichkeit für Komplikationen und im Nachhinein bilden sich weniger und kleinere Narben“, erläutert Priv.-Doz. Dr. Rütten. Die vorgestellten Verfahren wurden am Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie in Herne entwickelt und kommen weltweit, unter anderem bei der Behandlung von Bandscheibenvorfällen, zum Einsatz.

Die praktische Anwendung im Mittelpunkt
Diese vorgestellten Operationstechniken sind dazu geeignet, Bandscheibenvorfälle vollendoskopisch zu behandeln. Der Eingriff erfolgt über den Spinalkanal, in dem das Rückenmark transportiert wird. Liegt ein Bandscheibenvorfall vor, ist dieser Kanal verengt, wodurch Schmerzen entstehen können. Auch Nerven, die entlang der Wirbelsäule verlaufen, können eingeklemmt sein. Um den Spinalkanal zu erreichen, bieten sich zwei Zugangswege an. Beim transforaminalen Zugang erfolgt der Eingriff durch die Öffnung zwischen zwei Wirbelkörpern, die sogenannten Foramina. Hier wird ein Führungsdraht leicht schräg zwischen den Wirbelkörpern eingeführt. So wird das Gewebe schonend erweitert, bis der Behandlungsbereich am Spinalkanal erreicht ist. Da dieser Zugangsweg aber durch die Rippen oder Querfortsätze an der Knochenstruktur der Wirbelsäule blockiert sein kann, besteht die Möglichkeit, den Spinalkanal alternativ über einen interlaminären Zugang zu erreichen. In diesem Fall erfolgt der Schnitt in die Haut, durch den das Endoskop eingeführt wird, mittig, auf Höhe der Bandscheibe und des Wirbelgelenks. Der Zugang erfolgt dann zwischen zwei Wirbelbögen (Lamina) hindurch. Neben seitlichen Bandscheibenvorfällen werden diese Zugänge auch bei anderen Einengungen des Wirbelkanals sowie der Nerven des Rückenmarks erfolgreich angewandt.

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