Vom 15. bis zum 17. März waren Wirbelsäulenchirurgen aus der ganzen Welt im Ruhrgebiet zu Gast. Der Grund: Das Zentrum für Wirbelsäulenchirurgie und Schmerztherapie des Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie der St. Elisabeth Gruppe – Katholische Kliniken Rhein-Ruhr hatte zum 44. Symposium zum Thema vollendoskopische Operationen an Hals-, Brust- und Lendenwirbelsäule geladen. In Übungseinheiten sowie Basis- und Intensivworkshops konnten die Teilnehmer das Gehörte direkt praktisch umsetzen.
Das vollendoskopische minimal-invasive Operieren an der Wirbelsäule hat im Vergleich zur konventionellen Methode zahlreiche Vorteile. So kann die Operationszeit verkürzt werden und es werden nur wenige kleine Hautschnitte benötigt. Dadurch kommt es zu fast keiner Narbenbildung und auch die Schmerzen sind deutlich geringer. Grundlage hierfür sind Verfahren und Instrumente, die unter der Leitung von Priv.-Doz. Dr. Sebastian Rütten, Leiter des Zentrums für Wirbelsäulenchirurgie, entwickelt wurden. Im Rahmen von Symposien und Workshops geben der Experte und sein Team alles Wissenswerte rund um diese Techniken regelmäßig an interessierte Kollegen weiter. „Auf dem Weg zu einer gut funktionierenden fortschrittlichen OP-Methode mussten wir zunächst einige Herausforderungen bewältigen“, erläutert Priv.-Doz. Dr. Rütten. „Unter anderem galt es, einen geeigneten Zugangspunkt zu finden, um den Spinalkanal und die umliegenden Strukturen vollendoskopisch erreichen zu können. Durch die Entwicklung von Endoskopen mit Stablinsen und weiteren speziellen OP-Instrumenten, konnten wir operationstechnische Probleme erfolgreich lösen.“
Die Techniken der Herner Spezialisten sind weltweit sehr gefragt. Im Rahmen des 44. Internationalen Symposiums sprachen die Mediziner des Zentrum für Wirbelsäulenchirurgie und Schmerztherapie unter anderem über die Behandlung von Bandscheibenvorfällen, Verengungen der Lendenwirbelsäule und Operationstechniken an der Halswirbelsäule. Zwei Live-OPs und weitere Übungen und Demonstrationen stellten eine Verbindung zum Praxisalltag her.
In den angebotenen zweitägigen Basis- und Intensivworkshops wurden die Inhalte weiter vertieft und eingeübt. So bot sich den Teilnehmern unter anderem die Gelegenheit, verschiedene operative Zugangswege auszuprobieren. „Jede Zugangsmethode hat ihre Vor- und Nachteile und eignet sich für die Therapie unterschiedlicher Krankheitsbilder“, so der Leitende Oberarzt Dr. Martin Komp. „Zudem muss der Operateur bei einem vollendoskopischen Eingriff in der Lage sein, jederzeit zu visualisieren, an welcher Position genau er sich gerade mit den Instrumenten befindet. All dies üben wir mit den internationalen Teilnehmern.“