Die ausgebildeten Stillberaterinnen und babyfreundlich geschulten Mitarbeiter der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe des St. Anna Hospital Herne stehen seit dem Jahr 2000 Müttern mit Stillproblemen zur Seite. Tag und Nacht sind die erfahrenen Stillberaterinnen telefonisch oder vor Ort zur Stelle, beantworten alle Fragen und helfen dabei, Probleme zu lösen. Die Stillambulanz richtet sich nicht nur an Mütter, die im St. Anna Hospital Herne entbunden haben. Das Hilfsangebot richtet sich an alle Mütter.
Ebenso wie das Sprechen und Laufen lernen braucht auch das Stillen Zeit und Übung. Für Mütter und ihre Kinder ist das Stillen – nach 9 Monaten Schwangerschaft – eine völlig neue Situation. Die Gründe, weshalb das „Natürlichste der Welt“ nicht auf anhieb klappt, sind unterschiedlich. Die Stillberatung unterstützt rund um folgende Probleme:
Das Stillen ist nicht nur in einer, sondern in unterschiedlichen Positionen möglich. Unabhängig von der Position ist jedoch grundsätzlich wichtig, dass die Mutter in einer bequemen Position sitzt oder liegt. Das Kind sollte sich gerade, Bauch an Bauch mit seiner Mama befinden. Die Nase befindet sich gegenüber der Brustwarze. Die Brust im C-Griff zu halten kann helfen: vier Finger liegen dabei unter- und der Daumen oberhalb hinter dem Warzenhof. Setzt das Baby zum Trinken an, soll es mit dem ganzen Körper nah an die Brust geführt werden, damit es möglichst viel Gewebe mit dem Mund fassen kann. Die 24-Stunden-Stillambulanz des St. Anna Hospital Herne hilft gerne dabei, die ideale Stillposition für Mutter und Kind zu finden.
Der Wiegegriff.
Der Wiegegriff ist der Klassiker unter den Stillpositionen. Der Kopf des Babys liegt in der Armbeuge der Mutter, Rücken und Po werden vom Unterarm gestützt.
Die Seitenlage
Beim Stillen in Seitenlage liegt die Mutter bequem mit dem Kopf auf einem Kissen auf der Seite. Die Brust, mit der gestillt werden soll, ist dabei unten. Das Kind liegt der Mutter zugewandt ebenfalls auf der Seite.
Stillposition Hoppe Reiter
Bei der Stillposition Hoppe Reiter wird das Baby auf den Oberschenkel der Mutter abgesetzt. Kopf und Rücken werden mit dem Arm gestützt. Diese aufrechte Position bietet sich bei Babys mit Reflux-Problemen an, da beim Trinken weniger Luft geschluckt wird.
Stillen in Rückenposition
Das Baby liegt beim Stillen in Rückenlage – wie der Name vermuten lässt – auf dem Rücken. Der empfindliche Nacken wird durch die Hand der Mutter gestützt. Rücken und Po werden vom Unterarm gestützt.
Die Stilldauer und die Häufigkeit des Anlegens sind individuell. Das Baby bestimmt Häufigkeit, Frequenz und Dauer der einzelnen Stillmahlzeiten. Bei Unsicherheit, ob das Kind genügend Milch trinkt und satt ist, kann ein regelmäßiges Wiegen vor und nach dem Stillen schnell Klarheit verschaffen. Die Stillambulanz kann bei Unsicherheit in einem telefonischen Termin oder vor Ort im St. Anna Hospital Herne individuell beraten.
Für die Milchbildung gilt das Prinzip von Angebot und Nachfrage: Wird das Kind häufig angelegt, wird auch mehr Milch von der Brust produziert. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, den Milchfluss vom ersten Tag an zu fördern.
Für diesen Zweck darf das schlafende Kind auch kurz zum Anlegen geweckt werden.
Um dem Kind zu Beginn das Trinken zu erleichtern, kann durch eine leichte Massage der Milchspendereflex der Brust ausgelöst werden. Wie genau diese Brustmassage durchgeführt wird, wird in diesem Video von unserem geschulten Personal der Stillberatung erklärt:
Das geschulte Personal der Stillberatung erklärt, wie genau eine Brustmassage durchgeführt wird.
Die Brustmassage erleichtert nicht nur das Trinken für das Baby, sie regt außerdem die Milchproduktion an und lindert durch den Milcheinschuss gespannte oder gestaute Brüste.
Das sogenannte Kolostrum ist die gelblich gefärbte, dickflüssige Erstmilch. Diese bildet sich bereits während der Schwangerschaft und ganz besonders in den ersten Tagen nach der Entbindung in der weiblichen Brust.
Das Kolostrum ist besonders nährstoffreich. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, diese wertvolle Milch wie im Video beschrieben auszustreichen und mit einer kleinen Spritze zu aufzusammeln. So können diese wichtigen Nährstoffe dem Baby später zugefüttert werden.
Während der Stillzeit ist es hilfreich, ein besonderes Augenmerk auf die Pflege der Brust zu haben. Es sollte allgemein eine möglichst PH-neutrale, parfümfreie Seife und Körperlotion verwendet werden. Beim Eincremen sollte die Brust ausgespart werden, damit der Eigengeruch der Mutter für das Baby nicht überdeckt wird.
Nach dem Stillen kann ein Tropfen Muttermilch auf der Brustwarze und dem Warzenhof verbleiben und an der Luft trocknen. Die Muttermilch hat in Kombination mit dem Speichel des Babys pflegende Eigenschaften. Eine Lanolinsalbe kann zusätzlich Pflege unterstützen. Vor dem nächsten Stillen muss diese nicht abgewaschen werden.
Je nach Form der Brustwarze können Stillhütchen dem Kind beim Trinken helfen. Kann es die Brustwarze nicht richtig mit dem Mund greifen, können durch ein falsches Saugen entstandene Schmerzen durch den Einsatz eines Stillhütchens gelindert werden.
Die Brustwarzen gewöhnen sich mit der Zeit an die neue Beanspruchung durch das Saugen des Kindes und werden weniger empfindlich.
Wird das Kind unregelmäßig angelegt, kann sich schon innerhalb von 3 – 4 Stunden ein Milchstau entwickeln, der schnell zu einer Brustentzündung führen kann. Um dem vorzubeugen, hilft Wärme vor dem Stillen, z. B. in Form einer heißen Dusche. Wärme sorgt dafür, dass die Milch besser abfließt und sich die Gefäße entstauen. Ergänzend dazu kann eine Brustmassage durchgeführt und die Milch von Hand ausgestrichen werden. Bei viel Milch empfiehlt es sich auch, diese abzupumpen.
Stillberaterinnen / Stillambulanz | Station 4a
St. Anna Hospital Herne
Hospitalstraße 19
44649 Herne
Fon 0 23 25 - 986 - 23 74
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