In den nächsten Tagen oder Stunden wird Ihr Baby zur Welt kommen.
Normalerweise findet sich als erstes das sogenannte Zeichnen. Darunter verstehen wir den Abgang des möglicherweise leicht blutigen Schleimpfropfs als Zeichen des sich langsam öffnenden Muttermundes. Bis zur Geburt können aber noch einige Stunden bis Tage vergehen.
Etwa 24 bis 48 Stunden später setzen in der Regel die Wehen ein. Zunächst sind sie von kurzer Dauer und unregelmäßig. Dann werden sie intensiver und die Wehenabstände regelmäßiger, etwa 10 bis 15 Minuten. Zu Beginn der Wehentätigkeit spüren Sie ein Ziehen im Leib oder im Rücken, ähnlich einem verstärkten Periodenschmerz.
Springt die Fruchtblase (was auch lange vor der Geburt ohne Wehen passieren kann) kommen Sie bitte direkt in die Klinik, damit wir uns mittels Herztonableitung vom Wohlergehen Ihres Kindes überzeugen können. Meist setzen innerhalb einiger Stunden nach dem Blasensprung Geburtswehen ein.
Die Geburt verläuft in drei Phasen: die Eröffnungsperiode, die Austreibungsperiode und die Nachgeburtsperiode.
Unter Eröffnungsperiode verstehen wir den Zeitabschnitt vom Beginn regelmäßiger Wehentätigkeit bis zur vollständigen Eröffnung des Muttermundes.
Bei einer Erstgebärenden dauert die Eröffnungsperiode bei guter Wehentätigkeit 16 bis 18 Stunden, bei Mehrgebärenden sechs bis acht. Allerdings gibt es große individuelle Unterschiede.
Während der Geburt werden in bestimmten zeitlichen Abständen die Herztöne des Kindes durch ein CTG (Cardiotokogramm) überwacht. Dies geschieht zur besseren Information über den momentanen Zustand Ihres Kindes unter der Geburt.
Die Austreibungsperiode umfasst die Zeitspanne zwischen der vollständigen Eröffnung des Muttermundes und der Geburt des Kindes. Jetzt können sie aktiv an der Geburt Ihres Kindes mitarbeiten, indem Sie die Presswehen mit einem kräftigen Drücken nach unten unterstützen.
Nur wenn medizinisch notwendig, führen wir einen Dammschnitt durch, der anschließend in örtlicher Betäubung versorgt wird.
Während der Nachgeburtsperiode werden die Plazenta und die Eihäute (der Fruchtblase) „geboren“. Eine anschließende Untersuchung der Nachgeburt auf Vollständigkeit ist wichtig um Entzündungen der Gebärmutter und späteren Blutungen vorzubeugen.