Leberzirrhose | St. Anna Hospital Herne
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Klinik für Gastroenterologie

Leberzirrhose

Die Leberzirrhose ist ein weit fortgeschrittenes Stadium einer lange bestehenden Lebererkrankung, die durch Alkoholmissbrauch, Viren- oder Stoffwechselerkrankungen verursacht wurde. Bei der Leberzirrhose wird das Lebergewebe zunehmend durch Bindegewebe ersetzt, was die Leber immer weniger effizient arbeiten lässt und sich letztendlich auf den gesamten Organismus auswirkt. Denn die Leber kann keine Eiweiße mehr produzieren und keine Giftstoffe abbauen.

Symptome, die auf eine Leberzirrhose schließen lassen, zeigen sich erst zu einem relativ späten Zeitpunkt der Erkrankung, da die Leber viel Funktionsreserve besitzt. Die ersten Symptome sind meist unspezifisch. Zu ihnen zählen zum Beispiel Gewichtsverlust und verminderte Leistungsfähigkeit sowie Veränderungen der Haut (bspw. grau-fahle bis gelbliche Haut). Ein typisches Symptom von Lebererkrankungen ist die Müdigkeit der betroffenen Menschen, das sogenannte Fatigue-Syndrom.

Leberzirrhose – Diagnose und medizinische Versorgung

Untersuchungen zur Diagnose werden in der Klinik für Gastroenterologie vorgenommen. Eindeutige Symptome einer Leberzirrhose machen sich erst in einem relativ späten Stadium bemerkbar. Häufig wird sie eher zufällig bei Blut- oder Ultraschalluntersuchungen diagnostiziert. Bestimmte Enzyme im Blut (GPT, GLDH und GGT) zeigen an, ob die Leber entzündet ist oder ob Zellen bereits abgestorben sind. In Verbindung mit weiteren Enzymen des Stoffwechsels geben sie Hinweise auf Krankheiten, die die Zirrhose ausgelöst haben können. Weitere diagnostische Verfahren werden im Folgenden erläutert.

Sonografie (Ultraschall)
Mithilfe einer Ultraschalluntersuchung werden Struktur und Größe der Leber ebenso sichtbar wie auftretende Komplikationen; vor allem Pfortaderhochdruck (portale Hypertension) einer Leberzirrhose.

Gewebeprobe
Um den Zustand der Leber bei einer Leberzirrhose im Detail beurteilen zu können, entnimmt der Arzt eine Gewebeprobe (Biopsie). Anhand der Probe kann anschließend exakt erfasst werden, in welchem Stadium der Leberzirrhose sich der Patient befindet.

Leberzirrhose – Behandlungsverfahren

Um eine Leberzirrhose aufzuhalten, muss der Gastroenterologe zuerst die ursächliche Krankheit behandelt werden. Zudem darf der Patient keinen Alkohol konsumieren und muss nicht dringend benötigte Medikamente absetzen. Auf diese Weise soll eine weitere Schädigung der Leber vermieden werden. Mögliche Komplikationen, die im Rahmen einer Leberzirrhose auftreten können, werden im Folgenden näher erläutert. Treten diese Komplikationen auf, müssen Erkrankte sofort medizinisch versorgt werden. Im St. Anna Hospital gibt es hierfür eine endoskopische Notfallbereitschaft, die bei eintretenden Komplikationen zu jeder Zeit eine Behandlung ermöglicht.

Wenn sich eine Leberzirrhose im Endstadium befindet, hilft häufig nur noch die Transplantation einer gesunden Spenderleber.

Bauchwassersucht (Aszites)
Bei einer Bauchwassersucht kommen unterschiedliche Behandlungsansätze in Frage. Zum einen kann die Erkrankung mit harntreibenden Medikamenten behandelt werden, die helfen die Flüssigkeit aus dem Bauchraum herauszuschwemmen. Zum anderen erfolgt in schwierigen Fällen eine Punktion. Dabei sticht der Arzt der Klinik für Gastroenterologie unter Ultraschall-Kontrolle mit einer Nadel in den Bauchraum und lässt einen Teil des Wassers über einen Schlauch ab. Wenn diese Behandlungsmaßnahmen nicht helfen, muss die Indikation zu einer interventionellen Shunt-Methode (TIPSS) überprüft werden. Bei dieser Methode wird über einen Metallstent (aufblasbares Metallgeflecht) eine Verbindung zwischen Pfortader und Lebervenen hergestellt. Weiter gibt es die Möglichkeit, ein Ablassen des Bauchwassers in die Harnblase mittels Pumpe durchzuführen.

Blutungen der Krampfadern an Speiseröhre und Magen

Geplatzte Krampfadern an Speiseröhre und Magen sind lebensbedrohlich. Unsere Spezialisten stillen zunächst die Blutung, indem die Krampfader mit einem Gummiband abgeschnürt wird. Gerade bei Krampfadern des Magens ist es jedoch nötig, spezielle Gewebekleber (Histoachryl) in die Krampfadern zu spritzen. Dabei kommt es zum sofortigen Blutungsstillstand. Um den hohen Druck in den Gefäßen zu mindern, kann eine radiologisch mit Katheter hergestellte Verbindung zwischen der Pfortader und einer Lebervene (TIPSS-Shunt) helfen. Im St. Anna Hospital Herne wird in enger Kooperation mit dem Universitätsklinikum Essen das TIPS-Verfahren bei Patienten mit wiederholten Blutungen aus Krampfadern der Speiseröhre und des Magens vorgenommen.

Funktionsstörungen des Gehirns
Eine Störung der Gehirnfunktion, die sich als Folge aus einem Leberversagen entwickelt, wird auch als hepatische Enzephalopathie bezeichnet. Die psychische und neuronale Störung kann schleichend oder plötzlich geschehen. Es gibt verschiedene Stadien, die von leichten Stimmungsschwankungen bis zur tiefen Bewusstlosigkeit (hepatisches Koma) reichen. In den meisten Fällen ist eine Ammoniakvergiftung des Gehirns für die Funktionsstörung mitverantwortlich. Eine spezielle Diät, die die Eiweißzufuhr verringert, sowie eine medikamentöse Therapie können bei einer Entgiftung helfen. Durch Schulung von Pflege- und Assistenzpersonal können wir verhindern, dass Frühformen der sogenannten hepatischen Encephalopathie unerkannt und unbehandelt bleiben.

Ein besonderes Problem stellt das Nierenversagen durch das Versagen der Leber dar. Dieses Nierenversagen kann durch alle unsere therapeutischen Bemühungen zur Verhinderung der anderen Komplikationen ausgelöst werden. Auch hier gelingt es, durch die Spezialisierung der Abteilung für Gastroenterologie dieses Nierenversagen frühzeitig zu erkennen und zu therapieren.

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