Leberkrebs kann in der Leber selbst entstehen (primärer Lebertumor) oder Tochtergeschwülste von anderen Tumoren im Körper sein (Lebermetastasen).
Bei Verdacht auf Leberkrebs tastet der Arzt der Klinik für Gastroenterologie zunächst den Bauch ab und untersucht die Leber mithilfe eines Ultraschalls. Weitere diagnostische Verfahren werden im Folgenden erläutert.
Lebertumore werden in der Regel operativ entfernt. Dennoch muss bedacht werden, dass genügend funktionsfähiges Rest-Lebergewebe zurückbleibt. Ob und in welcher Form eine Operation erfolgt, muss im Einzelfall entschieden werden. Dies wird stets in der Tumorkonferenz durch mehrere Experten entschieden. In einigen Fällen wird auch eine Lebertransplantation vorgenommen. Bei vielen Tumoren besteht die Möglichkeit, diese mithilfe der minimal-invasiven Operationstechnik in der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie zu entfernen.
Das hepatozelluläre Karzinom (HCC) ist ein bösartiger Lebertumor, der von den Leberzellen (Hepazyten) ausgeht. Ein Hauptrisikofaktor für die Entstehung dieses Tumors ist eine vorausgehende Leberzirrhose, oft in Verbindung mit einem langjährigen Alkoholkonsum. Auch bei chronisch viralen Leberentzündungen wie der Hepatitis B und C kann sich ein hepatozelluläres Karzinom entwickeln.
Behandlungsverfahren
Patienten ohne Lymphknotenbefall oder Metastasen, für die eine Operation zum Beispiel aufgrund einer Leberzirrhose nicht in Frage kommt, erhalten verschiedene Therapien, die den Tumor zerstören sollen. Zu diesen Therapien zählt unter anderem die Radiofrequenzablation (RFA). Dabei wird eine Sonde unter sonografischer- oder CT-Kontrolle in den Tumor eingeführt, je nach anatomischen Verhältnissen wird dies vom Gastroenterologen, dem interventionellen Radiologen oder dem Chirurgen durchgeführt. Dieses Verfahren wird im St. Anna Hospital Herne seit 15 Jahren im Rahmen einer Studie validiert. Ein Generator erzeugt starken Wechselstrom, der über die Sonde in das Tumorgewebe eindringt und das Gewebe zerstört. Um eine möglichst komplette Tiefenwirkung zu erzielen, wird die Sonde durch Wasser gekühlt (Cool-TIP).
Operative Behandlungsverfahren
Dadurch, dass sich hepatozelluläre Karzinome meist in einer vorgeschädigten Leber entwickeln, sind die operativen Möglichkeiten begrenzt. Bei Vorliegen einer Leberzirrhose ist die Regenerationsfähigkeit des Lebergewebes deutlich eingeschränkt. Die Entscheidung für oder gegen eine operative Behandlung muss daher sorgfältig unter Berücksichtigung des operativen Risikos abgewogen werden. Chirurgische Verfahren wie zum Beispiel die Resektion (Entfernung) sowie in ausgewählten Fällen die Lebertransplantation sind mögliche Ansatzpunkte.
Eine Leberresektion erscheint als nicht sinnvoll, wenn ein Tumorwachstum außerhalb der Leber nachgewiesen wird (Metastasen). Auch gelten der Nachweis von Lymphknoten um die Leber herum sowie schwere Funktionsstörungen der Leber (Zirrhose, Fettleber) oder eine akute Virushepatitis als Ausschlusskriterien für eine Operation.
Palliative Versorgung
Bei Patienten mit guter Leberfunktion, die aber unter einer nicht mehr heilbaren fortgeschrittenen Krebserkrankung mit Lymphknotenbefall oder Fernmetastasen leiden, kann eine medikamentöse Behandlung mit dem zellhemmenden Wirkstoff Sorafenib die durchschnittliche Überlebenszeit etwas verlängern sowie die Lebensqualität des Betroffenen verbessern. Die Behandlung erfolgt in der Klinik für Gastroenterologie.
Das sogenannte cholangiozelluläre Karzinom (CCC) entsteht in den Gallengängen innerhalb oder außerhalb der Leber. Hauptrisikofaktor für die Entstehung dieses Lebertumors ist eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung wie zum Beispiel Colitis ulcerosa.
Behandlungsverfahren
Leider ist in manchen Fällen eine Operation eines cholangiozellulärem Karzinoms nicht möglich. Dann stehen den Ärzten der Klinik für Gastroenterologie folgende Therapiemöglichkeiten zur Verfügung.
Operative Behandlungsverfahren
Die operative Behandlung von cholangiozellulären Karzinomen wird in der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie am St. Anna Hospital Herne durchgeführt.