Die neuesten medizinischen Erkenntnisse und Gelegenheit zum regen Austausch bot am vergangenen Dienstag der 4. Endometriosetag des St. Anna Hospital Herne. Dr. Harald Krentel, Chefarzt der Frauenheilkunde und Geburtshilfe, und sein Team freuten sich über zahlreiche Patientinnen und deren Angehörige, die zu der Veranstaltung gekommen waren.
Bei der Endometriose tritt Gewebe außerhalb der Gebärmutter auf, das der normalen Gebärmutterschleimhaut vom Aufbau und von der Funktion her ähnlich ist und zu starken Schmerzen und Unfruchtbarkeit führen kann. "Aktuell ist Endometriose nicht vollständig heilbar", erklärte Dr. Krentel. "Jedoch erleben wir immer mehr Erfolge, wie Schmerzfreiheit oder die Erfüllung des Kinderwunsches, denn neue Studienergebnisse und Herangehensweisen sorgen immer wieder für Veränderungen in der Diagnostik und Therapie."
Nach der Begrüßung sprach Chefarzt Dr. Krentel über Verwachsungen im Bauchraum als Folge der Endometriose. Die Klinik ist darauf spezialisiert, diese zu behandeln und zu vermeiden. Die hohe Qualifikation der Abteilung zeigt sich in der Anerkennung durch die European Society of Gynecological Endoscopy (ESGE). Psychotherapeutin Annemarie Schweizer-Arau stellte ihren ganzheitlichen Therapieansatz der systemischen Autoregulationstherapie vor, der Elemente der Chinesischen Medizin mit den Wirkweisen der Hypnotherapie verbindet. Auch der Kinderwunsch ist immer wieder ein großes Thema bei den betroffenen Frauen, die im Laufe des Abends gleich zwei Vorträge hierzu hörten. Maria Bambeck von der Endometriose-Selbsthilfegruppe Bonn beschäftigte sich zudem mit der Erkrankung aus Patientinnensicht und ging der Frage auf den Grund: "Was schaffen die Ärzte, was muss ich selber schaffen?"
Bei einer abschließenden Fragerunde und einem Imbiss kamen Gäste und Referenten ausführlicher ins Gespräch. "Ich freue mich, mit unserem Endometriosetag bereits zum 4. Mal eine Anlaufstelle für Patientinnen und Interessierte bieten zu können. So haben sie die Gelegenheit, sich über das Leben mit der Krankheit auszutauschen und die neuesten Informationen zu Therapie zu erfahren", zog Dr. Krentel zufrieden Bilanz.