Früherkennung

Bei der Tastuntersuchung betrachtet der Arzt beide Brüste und untersucht diese mit der Tastuntersuchung. Hierbei nimmt die Frau unterschiedliche Körperpositionen ein: Stehen, Sitzen, Arme in die Hüften gestemmt, über den Kopf gehoben.

Darüber hinaus untersucht der Arzt die Lymphabflusswege und tastet diese ab. Dazu gehören die Achselhöhlen sowie die Bereiche über und unter dem Schlüsselbein.

Bei der digitalen Mammographie wird wie bei der herkömmlichen Mammographie ein Schattenbild der Brust erzeugt. Dies gelingt durch weiche Röntgenstrahlung auf einem Bildempfänger. So können Veränderungen der Brust erkannt werden.

Ein ganz aktuelles Thema ist Mammographie-Screening: Ziel des von der Bundesregierung ins Leben gerufenen Screening-Programms ist es, ein flächendeckendes Versorgungsnetzwerk aufzubauen, um die Früherkennung von Brustkrebs zu fördern. Alle Frauen, die zwischen 50 und 69 Jahre alt sind, werden angeschrieben und zu einer Mammografie eingeladen. Wir arbeiten regelmäßig mit 2 Mammographie-Screeningseinheiten zusammen, um die dort diagnostizierten Frauen optimal betreuen zu können.

Um einen auffälligen Tastbefund in der Brust abzuklären, bietet sich zunächst eine Ultraschalluntersuchung an. Auch Zysten und Knoten, die noch nicht tastbar sind, können so früher entdeckt werden.

Gutartige und bösartige Tumore der Brust können heute über eine kleine Mammatumorgewebeentnahme in örtlicher Betäubung gesichert werden. Dies nennt man Jet-Nadelbiopsie. Sie hat den Vorteil, dass nicht jeder abzuklärende Befund in der Brust einer aufwendigen Operation bedarf. Nach örtlicher Betäubung wird mit einer 2,1 mm dünnen Nadel ein 15 oder 22 mm langer Stanzkanal entfernt. Über die gleiche Öffnung können dann mehrere Zylinder entfernt werden, ohne dass der Patient erneut gestochen werden muss. Das Gewebe wird anschließend in der Pathologie genauestens feingeweblich untersucht.

Eine Feinnadelpunktion wird von unseren Ärzten durchgeführt, um Gewebe für eine Untersuchung mit dem Mikroskop zu gewinnen. Auf diesem Weg kann festgestellt werden, ob es sich um einen gut- oder bösartigen Tumor handelt. Vorteile dieses Diagnoseverfahrens sind die hohe Aussagekraft bei sehr niedriger Komplikationsrate durch das minimalinvasive Vorgehen.

Bei der Sonographie- beziehungsweise CT-gesteuerten Markierung handelt es sich um eine bildgesteuerte Diagnosemethode. Der Tumor wird hierbei unter Ultraschall-Sicht bzw. unter computertomographischer Sicht mit einem feinen Draht markiert, damit bei der Operation nur das betroffene Gewebe entfernt wird.

Um auch die nicht tastbaren Knoten in der Brust zu erfassen, wird das herausgenommene Brustteilchen geröntgt. Diesen Vorgang nennt man Präparateradiographie.

Nach einer möglichen Brustkrebsdiagnose sind viele Patientinnen sehr erschrocken und möchten so schnell wie möglich operiert werden. Das ist verständlich. Dennoch legen wir Wert darauf, dass unsere Patientinnen einmal durchatmen und den ersten Schreck verarbeiten können. Deswegen haben wir rund um die Uhr eine psychoonkologische Betreuung.

Brustkrebs entwickelt und verändert sich nicht über Nacht. Eine Behandlung muss mit Bedacht geplant werden. Bevor wir Patientinnen operieren, werden diese in einer interdisziplinären Tumorkonferenz (IROK-Interdisziplinäres RadioOnkologisches Konsil) vorgestellt und ein Therapiekonzept erstellt, das mit der Patientin besprochen wird. Sie können jederzeit, also auch nach diesem IROK-Gespräch, frei entscheiden, ob Sie sich weiterhin in unserem Brustzentrum behandeln lassen möchten, oder vor dieser Entscheidung noch eine zweite Meinung einholen möchten. Umgekehrt stehen wir Ihnen auch gerne nur zur Beratung oder für eine zweite Meinung bei vorhandener Diagnose zur Verfügung. Sie können bei unserem Sekretariat in unseren Sprechzeiten innerhalb 24 Stunden einen Termin bekommen. Wir sind für Sie auch am Wochenende erreichbar.