Eine Pankreatitis ist eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse, die zu starken Bauchschmerzen und Verdauungsproblemen führen kann. Es gibt zwei Hauptarten von Bauchspeicheldrüsenentzündungen: die akute Pankreatitis, die plötzlich auftritt und oft durch Gallensteine oder übermäßigen Alkoholgenuss verursacht wird, und die chronische Pankreatitis, hinter der eine langfristige Schädigung der Bauchspeicheldrüse steckt und häufig mit anhaltendem Alkoholkonsum oder genetischen Faktoren verbunden ist. Eine akute Pankreatitis kann zu schweren Komplikationen führen und erfordert oft eine stationäre Behandlung, während die chronische Pankreatitis zu dauerhaften Funktionseinbußen und Diabetes führen kann. Beide Formen erfordern medizinische Behandlung und Lebensstiländerungen zur Linderung der Symptome, wie starken Schmerzen, und Vermeidung von Rückfällen.
Akute Pankreatitis, die durch Gallensteine verursacht wurde
Bei einer akuten Bauchspeicheldrüsenentzündung lassen sich zwei unterschiedliche Verlaufsformen definieren: Die leichte und die schwere akute Pankreatitis:
Leichte akute Pankreatitis:
Schwere akute Pankreatitis:
In zahlreichen Fällen hängt eine akute Bauchspeicheldrüsenentzündung mit einer Erkrankung der Gallenwege zusammen, da beide zusammen in den Dünndarm münden. Aber auch durch Alkohol- und Nikotinkonsum kann eine akute Entzündung der Bauchspeicheldrüse ausgelöst werden. Symptomatisch macht sich eine akute Pankreatitis durch Übelkeit und Erbrechen sowie heftige Schmerzen im Oberbauch bemerkbar, die teilweise in den Rücken oder die Brust ausstrahlen.
Zur genaueren Abklärung führen Ärzte Untersuchungen auf erhöhte Enzyme der Bauchspeicheldrüse im Blut durch und wenden bildgebende Verfahren wie Ultraschall oder CT an. Die Diagnose erfolgt in der Klinik für Gastroenterologie.
Die konservative Therapie einer akuten Pankreatitis umfasst in der Regel die Schmerztherapie mit Analgetika, eine ausreichende intravenöse Flüssigkeitszufuhr zur Stabilisierung des Kreislaufs sowie Nahrungsverzicht, um das entzündete Pankreas zu entlasten. Zudem werden eventuell Elektrolyt- und Mineralstoffverluste ausgeglichen und der Patient engmaschig überwacht, um Komplikationen frühzeitig zu erkennen. Die akute Bauchspeicheldrüsenentzündung kann nach intensivmedizinischer Behandlung vollständig ausheilen. Bei einem schweren Verlauf ist eine interventionelle Endoskopie der erste Schritt. Diese erfolgt in der Klinik für Gastroenterologie.
Eine häufige Komplikation bei einer akuten Pankreatitis ist, dass umliegendes Gewebe durch die Infektion mit Bauchspeicheldrüsenflüssigkeit abstirbt (Nekrose). Falls Komplikationen wie infizierte Nekrosen (nekrotisierende Pankreatitis) oder ein Pseudozysten-Abszess auftreten, kann ein chirurgischer Eingriff notwendig sein. Eine häufig durchgeführte Operation ist die Nekrosektomie, bei der abgestorbenes Gewebe entfernt wird. In einigen Fällen kann auch eine Drainage eingesetzt werden, um Flüssigkeitsansammlungen abzuleiten. Der Eingriff erfolgt oft minimal-invasiv mittels einer laparoskopischen Technik, was die Erholungszeit verkürzen kann.
In Fällen, in denen die akute Pankreatitis mit einer Erkrankung der Gallenwege zusammenhängt, werden häufig Gallensteine im blockierten Gallengang und zeitnah auch die Gallenblase operativ durch einen Chirurgen der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie entfernt.
Bei der chronischen Pankreatitis handelt es sich um eine anhaltende Bauchspeicheldrüsenentzündung, die schleichend voranschreitet und bleibende Schäden anrichtet. Die Funktion der Bauchspeicheldrüse kann dadurch völlig ausfallen. Zur Diagnose kommen bildgebende Verfahren wie Ultraschall, CT oder MRT zum Einsatz.
Was ist chronische Pankreatitis? In einer schnellen Fragerunde mit Dr. Nurettin Albayrak, Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie des St. Anna Hospital Herne wird über die Erkrankung chronische Pankreatitis informiert.
Chronische Pankreatitis (chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung) kann durch verschiedene Faktoren verursacht werden:
Eine chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung löst keine spezifischen Beschwerden aus. Dennoch gibt es einige Hinweise: Viele Betroffene haben starke Bauchschmerzen, die immer wieder auftauchen oder dauerhaft bestehen. Zudem kann eine chronische Pankreatitis zur Entzündung der Gallenwege führen, was sich in einer gelblichen Färbung der Haut äußert.
Da Patienten mit chronischer Pankreatitis häufig starke Schmerzen haben, ist eine individuell abgestimmte Behandlung mit Schmerzmitteln unbedingt notwendig. Zudem sollte die Ernährung umgestellt werden. Auch der Verzicht auf Alkohol und Nikotin ist entscheidend.
Bei einer chronischen Pankreatitis kann eine Operation erforderlich sein, um Schmerzen zu lindern oder Komplikationen zu behandeln. Eine häufige chirurgische Methode ist das Entfernen eines Teils der Bauchspeicheldrüse, oft verbunden mit dem Entfernen von Gallensteinen, falls vorhanden. Ein weiteres Verfahren ist die sogenannte Pangastrojejunostomie, bei der der Pankreasgang erweitert und mit dem Dünndarm verbunden wird, um den Abfluss von Pankreasenzymen zu erleichtern. In einigen Fällen wird eine vollständige Entfernung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatektomie) in Erwägung gezogen, insbesondere wenn andere Behandlungen keine ausreichende Linderung bieten.
Wie wird die chronische Pankreatitis behandelt? In einer schnellen Fragerunde mit Dr. Nurettin Albayrak, Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie des St. Anna Hospital Herne wird über die Erkrankung chronische Pankreatitis informiert.
Weitere Informationen zu Symptomen, der Diagnose und der Behandlung von chronischer Pankreatitis stellen Experten des St. Anna Hospital Herne in einer Schnellen Fragerunde vor.