Hernien - Symptome, Diagnose & Behandlung | St. Anna Hospital Herne
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Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie

Hernien

Hernien sind Weichteilbrüche, bei denen sich die Organe durch eine Lücke in der Bauchwand (äußerer Bruch) oder im Zwerchfell (innerer Bruch) nach außen drücken können. Dabei besteht jederzeit die Gefahr, dass sich die Organe einklemmen.

Hernien – Arten von Hernien

Es gibt verschiedene Arten von Hernien, die sich nach dem Ort des Auftretens unterscheiden lassen:

Leistenhernie
Die Leiste ist die Schnittstelle zwischen Bauch und Oberschenkel. Dort befindet sich auch der Leistenkanal, durch den bei Männern der Samenstrang und bei Frauen das sogenannte Mutterband verläuft. Die Leistenregion muss im Alltag ziemlich viel Druck aushalten können (zum Beispiel beim Husten und Niesen sowie beim Tragen schwerer Kartons oder Einkaufstüten). Wenn die Leistenregion diesem Druck nicht mehr standhalten kann, wird der Leistenkanal von Schichten der Bauchwand durchbrochen. Es entsteht ein sogenannter Bruchsack, der als „Bruchinhalt“ Teile des Darms oder Fettgewebe enthalten kann. Die Lücke, durch die der Bruchsack durchtritt, nennt sich Bruchpforte.

Nabelhernie
Als Nabelhernie wird ein Bruch der Bauchwand am Bauchnabel bezeichnet. Häufig wird die Nabelhernie direkt nach der Geburt im Säuglingsalter festgestellt. Die Ursache ist eine noch unvollständige Ausbildung der Bauchwand am Bauchnabel, wodurch eine kleine Öffnung besteht, durch die Bauchinhalt (z.B. Fettgewebe oder Darmanteile) heraustreten kann.

Zwerchfellhernie
Die Zwerchfellhernie ist eine innere Bruchform, bei der sich der Bruchsack durch eine Lücke im Zwerchfell in den Brustkorb zwischen Rippen- und Lungenfell schiebt. Die häufigste Zwerchfellhernie ist die Hiatushernie. Dabei verlagern sich Teile des Magens durch eine Öffnung im Zwerchfell in den Brustraum.

Schenkelhernie
Die Schenkelhernie kommt vor allem bei Frauen vor. Hier befindet sich die Bruchpforte im Schenkelkanal zwischen Leistenband und Beckenknochen. Eine Schenkelhernie lässt sich unter dem Leistenband am Oberschenkel ertasten.

Narbenhernie
Eine Narbenhernie ist eine im Bereich von Operationsnarben auftretende Hernie der Bauchdecke, die zum Teil monströse Ausmaße annehmen kann.

Hernien – Symptome

In der Regel verursachen kleinere Brüche keine Beschwerden. Wenn die Bauchmuskulatur allerdings stark beansprucht wird, können Betroffene ein Druckgefühl und stechende oder ziehende Schmerzen haben. Bei andauernder Reizung des Bauchfells entwickelt sich ein kontinuierlicher Schmerz und es können Stuhlunregelmäßigkeiten (z.B. Verstopfung oder Durchfall) auftreten. Das eindeutigste Zeichen für eine Hernie ist der an seiner Austrittsstelle tastbare Bruchsack. Allerdings fehlt dieses Zeichen, falls es sich um einen inneren Bruch an Zwerchfell oder Beckenmuskulatur handelt.

Hernien – Behandlungsverlauf

Grundsätzlich werden Hernien operativ behandelt. Allerdings verlagern sich Brüche anfangs oft von alleine wieder zurück in den Bauch oder können vom Arzt oder dem Patienten selbst zurückgedrückt werden. Diese Maßnahme hemmt die akuten Schmerzen, dennoch kann die Hernie jederzeit wieder auftreten. Klemmt sich der Bruchinhalt ein, kann z.B. der hierin liegende Darmanteil gefährdet sein. Hier ist eine notfallmäßige Operation unbedingt notwendig.

Hernien – Operativer Behandlungsverlauf

Bei kleineren Bruchstellen wird der Bruch durch einen kleinen Schnitt in der Bauchwand vernäht. Ist die Bruchstelle größer oder handelt es sich um eine erneut auftretende Hernie, so kann bei einer Operation ein kleines Kunststoffnetz über die Bruchstelle gelegt werden, wodurch dieses mit dem Gewebe zusammenwächst und weitere Stabilität für die Bauchdecke bietet. Diese Methoden sind notwendig, um eine vollständige Heilung des Betroffenen zu erreichen, da die Öffnungen in der Bauchwand sich nicht wieder von alleine schließen. Je nach Bruchart sind somit sowohl minimal-invasive oder aber auch anspruchsvolle plastische Operationen angezeigt. Das jeweilige Operationsverfahren wird bei uns ganz individuell nach Absprache mit dem Patienten gewählt. Bei der minimal-invasiven Operationstechnik entsteht lediglich eine sehr kleine Narbe, die nach einem halben Jahr kaum noch sichtbar ist.

 

 

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